Vor zu viel Aluminium warnt jetzt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Marktcheck klärt auf

aus der Sendung vom Donnerstag, 10.4.2014, SWR Fernsehen Viele Deos enthalten Aluminiumsalze. Vor zu viel Aluminium warnt jetzt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Steigt das Risiko von Brustkrebs, Alzheimer und Schäden im Mutterleib? Und was ist mit anderen Kosmetika und Lebensmitteln, in denen sich Aluminium findet? MARKTCHECK klärt die Fakten und gibt Tipps. Der morgendliche Griff zum Deo ist für viele so selbstverständlich wie das Zähneputzen. Und für die deutsche Industrie ist es ein Riesenmarkt. Der jährliche Umsatz beträgt mehr als 700 Millionen Euro. Doch es lauert ein Risiko: Aluminiumsalze. Die sogenannten Antitranspirantien hemmen die Schweißbildung, indem sie die Hautporen verschließen. Seit Jahren stehen sie in Verdacht, Krankheiten wie zum Beispiel Demenz auszulösen. Bei Alzheimer-Patienten wurden erhöhte Aluminiumwerte in den betroffenen Hirnregionen nachgewiesen. Der Zusammenhang ist allerdings wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht. Auslöser für Krebs und Demenzerkrankungen? Für Mediziner wie Peter Jennrich, Experte für klinische Metalltoxikologie, sind die bisherigen Hinweise deutlich genug: "Der Verdacht, ob Alzheimer durch Aluminium ausgelöst wird, ist durchaus berechtigt. Die Forschungen laufen schon seit vielen Jahren. Die neueste Studie ist vom 6. Januar 2014. In dieser Studie wird nochmal auf die Mechanismen eingegangen, wie Aluminium Entzündungen im Nervensystem fördert. Eine Entzündung einer Nervenzelle ist immer der Anfang ihrer Zerstörung." Ähnlich sieht er es bei Brustkrebspatientinnen. In den Tumoren ließen sich ebenfalls erhöhte Aluminiumwerte nachweisen: "Die letzten beiden Studien sind von November 2013, die zum Beispiel nachweisen, dass Aluminium in Brustzellen Entzündungen auslöst und Doppelstrangbrüche an der DNA, also am Zellkern. Es ist damit noch nicht bewiesen, dass Aluminium Brustkrebs auslöst, aber die Wahrscheinlichkeit besteht doch, denn diese Mechanismen führen letztendlich zu Krebserkrankungen", erklärt Peter Jennrich. Was sagen die Hersteller? Inhaltsstoff Aluminium Der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW) verbreitet dazu folgendes. Zitat: "Der IKW stellt klar: Wer in Deutschland Kosmetika kauft, kann diese Produkte ohne Bedenken verwenden." Auch führende Hersteller sehen keine Bedenken. Rexona zum Beispiel antwortet auf die Frage, ob Antitranspirantien mit Aluminiumsalzen sicher sind: "Ja, seit mehr als 50 Jahren werden Aluminiumsalze verwendet, um Schweißbildung und Körpergeruch sicher und effektiv zu hemmen…" Viel schadet viel Also Entwarnung? Wohl kaum. Wie meist in solchen Fällen, macht die Dosis das Gift! Aluminium steckt nicht nur im Deo. Der Körper nimmt Aluminium bereits aus Trinkwasser und verschiedenen Lebensmitteln auf. Auch Kaffeekannen oder Kochgeschirr enthalten häufig das Leichtmetall. Alufolie wird gerne zum Einpacken und Frischhalten verwendet. Doch wenn Aluminium mit Säure oder salzhaltigen Lebensmitteln in Berührung kommt, kann es in die Nahrung übergehen. Aluminium ist allgegenwärtig Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat daher einen Höchstwert für die Aufnahme über die Nahrung festgelegt. Er liegt bei einem durchschnittlichen Erwachsenen bei 70 Milligramm Aluminium pro Woche. Dennoch halten führende Hersteller die Verwendung von Aluminiumsalzen in Deos für unbedenklich. Nivea schreibt sogar: "Sie gehen nicht durch die Haut." Behörde und Verbraucherschützer warnen Detlef Wölfle, Bundesinstitut für Risikobewertung Eine gewagte Aussage! Denn viele Experten sind sich einig: Deos können sehr wohl über die Haut in den Körper eindringen und so zur Überschreitung des Höchstwertes führen. So ist auch das Bundesinstitut für Risikobewertung alarmiert: "Das Problem besteht nun darin, wenn es viele Aufnahmewege gibt, dass die Gesamtaufnahme die tolerable Aufnahme, die von der Europäischen Behörde für Lebensmittel festgesetzt worden ist, überschreiten kann", erklärt Detlef Wölfle vom Bundesinstitut für Risikobewertung. Die Behörde warnt jetzt zwar, aber die Bundesregierung zieht keinerlei Konsequenzen daraus. Ein unhaltbarer Zustand für die Verbraucherschützer: "Hier müssen schlicht und einfach Grenzwerte für kosmetische Mittel festgelegt werden. Hier ist der Gesetzgeber gefordert und insbesondere braucht man diese Grenzwerte für besonders kritische Gruppen wie die Antitranspirantien", fordert Christiane Manthey von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Vorsicht vor Langzeitschäden Christiane Manthey, Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Ein Großteil des Aluminiums wird zwar über die Niere ausgeschieden. Doch geringe Mengen können sich im Lauf der Jahre im Körper einlagern. Vor allem in den Knochen, in der Lunge und im Gehirn. Solange die Wissenschaft darüber streitet, ob Aluminium Krebs oder Demenzerkrankungen auslösen kann, rät Verbraucherschützerin Christiane Manthey zur Vorsicht: "Man sollte natürlich im Moment die Anwendungshinweise der Hersteller berücksichtigen. Auf vielen Antitranspirantien steht zum Beispiel drauf, dass man sie auf frisch rasierter Haut oder auf verletzter Haut nicht anwenden soll. Das muss man natürlich beherzigen. Aluminiumhaltige Speisen und Getränke Aluminium kommt beispielsweise als Zusatz- oder Farbstoff in Lebensmitteln vor. Das Leichtmetall wird auch als Stabilisator, Backtriebmittel oder Trennmittel in Fertigbackwaren, Süßigkeiten, Babynahrung, Käse und Tafelsalz verwendet. Anhand der E-Nummern kann man erkennen, wo Aluminiumverbindungen drin sind. Aluminium im Kochgeschirr Beim Kochen und Aufbewahren von Lebensmitteln oder Getränken in aluminiumhaltigem Kochgeschirr, Tee- oder Kaffeekannen kann Aluminium von Lebensmitteln und Getränken aufgenommen werden. Besonders hoch ist dieser Effekt bei niedrigen pH-Werten und bei der erster Anwendung eines neuen Kochgeschirrs. Nach mehrmaliger Anwendung des neuen Kochgeschirrs sinkt die Aluminiumfreigabe. Aber: Werden Pfanne oder Topf zerkratzt, ist wieder mit einer erhöhten Aluminiumaufnahme zu rechnen. Tomatensoße, Zitronensaft und Salz erhöhen die Aluminiumfreisetzung zusätzlich. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt zitronensäurehaltige Softdrinks lieber nicht aus der Alu-Dose zu trinken, Äpfel nicht in Alu-Töpfen einzukochen und Speisen wie Salzheringe, Rhabarber, Tomaten oder Erdbeeren nicht mit Alufolie abzudecken. ---------------------- Anmerkung: Beim Lesen des obigen Artikels fällt uns die immer beliebter werdende und von der Lebensmittelindustrie mit Millionen-Budget beworbene - weil es den höchsten Gewinn einbringt - Kaffeekapsel ein (Werbung mit mit Filmikone George Clooney). Die Aluminium-Kapsel wird beim Brühvorgang zerstochen und heisses Wasser durch das Kaffeepulver gepresst. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass nicht mit jeder Tasse auch Aluminium mitgetrunken wird!?

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